SVG Eisenbahn-Erlebniswelt Horb am Neckar
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Highlight der Sammlung

Trans Europ Express TEE, Baureihe VT 11.5

Europa wächst zusammen. Die europäischen Eisenbahnen auch. Auf Initiative des Präsident der Niederländischen Eisenbahnen, Dr. M. Hollander, diskutierte man Mitte der 1950er Jahre über die Einrichtung eines Schnelltriebwagennnetzes. Vorbild waren komfortable internationale Züge wie der "Rheingold", die vor dem Krieg ihre Glanzzeiten hatten. Gegen den aufkommenden Luftverkehr wollte man Fahrgäste mit Komfort und Service sowie einem dichten Streckennetz gewinnen. Die TEE-Kommission einigte sich schnell auf folgendes Streckennetz: Paris - Dortmund, Amsterdam - Frankfurt, Hamburg - Zürich, Oostende - Dortmund, Amsterdam - Zürich, Paris - Amsterdam, Paris - Brüssel, Paris - Zürich, Lyon - Mailand, Marseille - Mailand, München - Mailand.

Führerstand TEE GasturbineEine geplante gemeinsame Entwicklung und Beschaffung von Fahrzeugen scheiterte jedoch an nationalen Interessen. Man einigte sich lediglich über die Eckdaten der Fahrzeuge: Mindestens 140 km/h Höchstgeschwindigkeit sollten erreicht werden sowie 70 km/h bei 1,6 Prozent Steigung. Zudem sollten die Züge 100 oder mehr Sitzplätze, ein Bordrestaurant und einen Dienstraum für Zollbeamte aufweisen. Höchster Sitz- und Fahrkomfort, nur erste Klasse-Abteile, ein bordeauxrot-beiger Anstrich und ein silbernes TEE-Emblem unterstrichen den europäischen und internationalen Charakter dieser Luxuszüge.

Da viele Strecken noch nicht elektrifiziert waren, konnten nur Dieseltriebwagen die Anforderung erfüllen. Außergewöhnlich schön war die deutsche Konstruktion, der VT 11.5, der später als Baureihe 601 bezeichnet wurde. Die für den internationalen Fernschnellverkehr entwickelten Dieseltriebzüge zeichneten sich durch strömungsgünstige Aufbauten sowie durch neuartige Trieb- und Laufdrehgestelle mit außerordentlichen Laufeigenschaften aus. Zu ihrer Zeit boten die vollklimatisierten Wagen eisenbahntechnischen Spitzenstandard. Ursprünglich setzte sich ein Zug aus je einem dieselhydraulisch angetriebenen Triebkopf mit 1100 PS an den Zug-Enden (Dü), zwei Mittelwagen mit Abteilen (Aü), einem Großraumwagen (Ay), einem Speisewagen mit Küche und Speiseraum (WRy) sowie einem Barwagen mit Bar und Sitzplätzen (ARy) zusammen. Die Züge fuhren auf stärker frequentierten Strecken aber bald auch 8- oder 9-teilig, im späteren Einsatz sogar 10-teilig.

TEE AbteilVersuchsweise wurden auch vier Triebköpfe statt mit Dieselmotoren mit einem doppelt so starken Gasturbinenantrieb ausgestattet. Diese neu als VT 602 bezeichneten Einheiten konnten mit einem dieselmotorbestückten auf der anderen Triebzugseite kombiniert werden. In der Praxis bewährten sich die stärkeren Triebköpfe jedoch nicht. Im August 1972 endete der Einsatz der Baureihe 601 mit der Umstellung des TEE "Mediolanum" München-Mailand auf elektrische Lokomotiven. So war es Anfang der Siebziger aus mit der Herrlichkeit, die eleganten Dieselzüge rollten aufs Abstellgleis.

Von den einstmals neun Zügen besitzt die Deutsche Bahn AG heute nur noch einen einzigen, der in der Obhut des DB Museums steht. Hier wurden nun Überlegungen angestellt, diesen Zug zu reaktivieren und ihn als Premium-Nostalgie-Zug in Deutschland und auch in anderen europäischen Ländern einzusetzen. Ein Projektteam erarbeitete eine Neukonzeption, die sowohl technische Neuerungen - ein neuer Hilfsdiesel und neue Elektrik - als auch restauratorische Aufarbeitung im Stil der 50er Jahre umfasste. Die Aufarbeitung des Zuges verschlang jedoch mehr Geld als geplant. Über 5 Mio. EUR wären notwendig gewesen, um den Zug wieder aufs Gleis zu setzen. Die Reaktivierung wurde daher abgebrochen.

Seit April 2011 befindet sich dieser Zug exklusiv in der neuen SVG Eisenbahn-Erlebniswelt Horb am Neckar. Zu sehen ist der Dieseltriebkopf der Baureihe 601 und als Unikat der vorbildlich restaurierte Gasturbinenkopf der Baureihe 602. Im März 2012 haben wir aus Leipzig einen weiteren Triebkopf sowie drei Mittelwagen (Bistro und Bar) in schlechtem Zustand übernommen.

Hinweis: Der TEE befindet sich derzeit nicht im Museum in Horb am Neckar und kann daher nicht besichtigt werden!





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